Avatar - Eine Orgie der CGI Renderings

Ich habe es jetzt endlich auch geschafft mir den Film anzuschauen, der alle Anderen vom Thron des erfolgreichsten Films gestoßen hat.

Ganz klar, vordergründig ist das erstmal ein SciFi Film mit leicht verdaulichem Plot. Zuerst war ich erstmal schlicht erschlagen und überwältigt von den Effekten. Wenn DAS der neue Bildstandard für die Zukunft ist, dann hat Avatar technisch nicht nur die Wirkung von Matrix (viele Techniken wurden dadurch erst Standard), sondern man kann sich auf viele Filme freuen die einen einfach alleine durch ihre Bildgewaltigkeit erschlagen.
Also ich war am Schluß ganz benommen und die Realität kam mir für ein paar Minuten merkwürdig verpixelt und klein vor.

Aber Avatar, man höre und staune, transportiert einiges mehr wie monumentale Bilder.
Sehr gefallen hat mir die wirklich gut designte Ökosphäre des Planeten Pandorra. Nun gut, die meisten Vertreter der Fauna und Flora hat man schon gesehen in anderen Filmen, auch in der neonfarbenen Variante. Aber das Gesamtbild habe ich als extrem stimmig und gut zueinanderpassend empfunden. Nichts wirkte unlogisch oder unrealistisch. Ja, so kann ein Planet mit geringerer Schwerkraft und hohem Fremdgasanteil in der Atmosphäre aussehen. Irgendwo zwischen dem Zeitalter von Reptilien und Säugetieren.

Also, eine fremde Alienrasse greift einen Planeten an, die Einwohner verteidigen sich und gewinnen.
Was wie der Standardplot für einen SciFi Film auf der Erde klingt hat nur einen Haken. Die fremde, kriegerische und ausbeuterische Alienrasse ist kein Tentakelmonster vom grünen Stern, das die arme Menschheit vernichten will. Die Menschen selbst sind diese Alienrasse.
Auch nicht neu, aber erfrischend unverbraucht.

Vom Plot her gesehen ist Avatar auch einiges mehr als ein schnöder SciFi. Wie bei Distrikt 9 greift der Film ein dunkles Kapitel der Menschheitsgeschichte auf und hält uns als Mahnung den Spiegel vor und erinnert uns  an das was einmal passiert ist.

Bei Distrikt 9 war es die Apartheid in Südafrika. Hier ist es der Genozid der Spanier, Franzosen, Engländer (Amerikaner/Australier) an den jeweiligen Ureinwohnern, Indianer, Maya, Azteken, Aborigini etc.
Zwangsumsiedlung, das "zivilisieren" durch Schulen und "westliche Bildung", "Glasperlen" und "Feuerwasser".

Alles für Lebensraum und Rohstoffe. Das kennen wir ja.

Und der Showdown am Schluß erinnert mich an das letzte Aufbäumen der Indianer am Little Big Horn, als sie General Custers Truppen abschlachteten. Denn am Ende des Films wird zumindest mir eines klar. Die Menschen werden wiederkommen. Und dann werden sie nicht mehr aufzuhalten sein.

Kommentare

Drea hat gesagt…
Wow, da haben wir wohl zum Ende das Gleiche gedacht.
Raus aus meinem Kopf! ;-)
Fargo hat gesagt…
Wir stimmen hier weitestgehend überein - ein wirklich überaus überweltigender Film. Einzig die stereotypen Charaktere haben etwas genervt - angeführt von Col. Miles Quaritch (nichts gegen den Schauspieler, der war gut - nur die Figur war zu abgedroschen).

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